Die Anfänge der Evangelischen Gemeinschaft Cölbe

Im Jahr 1898 fand in der Marburger Stadtmission eine Evangelisation mit dem Erweckungsprediger und Begründer der Deutschen Zeltmission, Jakob Vetter, statt. Zu dieser Veranstaltung kam unter anderem Herr Merlau aus Reddehausen, dem es ein Anliegen war, dass auch seine beiden in Cölbe lebenden Schwestern die Verkündigung Vetters hörten.

Durch die Predigt Vetters fanden die beiden Schwestern zum Glauben an Jesus Christus, und bald wurden auch ihre Ehemänner und Kinder von der Wahrheit des Evangeliums überzeugt. Daraus entstand 1901 ein Hausbibelkreis in Cölbe, zu dem die beiden Familien andere einluden, um gemeinsam in der Bibel zu lesen und sich darüber auszutauschen. Damit war die Evangelische Gemeinschaft Cölbe geboren.

Bereits ein Jahr darauf wurde die Arbeit in Cölbe von Diakonissen unterstützt. Ab 1908 bekam die Cölber Gemeinschaft zusätzlich Unterstützung aus dem Brüderhaus Tabor. So traten neben die Hausbibelkreise Verkündigungsstunden und Versammlungen, die in den Wohnzimmern unterschiedlicher Familien abgehalten wurden. In den 1920er Jahren zählte die Gemeinschaft etwa 30 Mitglieder, und die Notwendigkeit eines eigenen Versammlungshauses wurde immer dringender.

Hauptsächlich unter Eigenleistung wurde so das Gemeinschaftshaus in der Hebertstraße, in dem sich die Gemeinschaft bis heute trifft, erbaut und 1927 fertiggestellt. Immer mehr Leute, insbesondere auch Kinder und Jugendliche, fanden Anschluss an die Gemeinde. 1935 zog eine Diakonisse aus Hebron in das Gemeindehaus ein, um vor allem durch Hausbesuch und die Versorgung von Kranken die Arbeit der Gemeinde zu unterstützen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das halbe Gemeindehaus an eine bedürftige Familie vermietet. Infolge des Krieges wurde das Gemeindeleben durch den Einzug der jungen Männer und den Einsatz der Diakonissen in Lazaretten zudem eingeschränkt.

Dennoch warf der Krieg die Frage nach Gott neu auf. Und die Evangelische Gemeinschaft konnte auch mit eingeschränkten Kräften Zeuge für Gottes wunderbare Botschaft sein und anderen zum Glauben an Jesus Christus helfen, was bis heute ihre Aufgabe und ihr Anliegen ist.